2020-10-27_Seife_Hygiene

Heute möchte ich aus aktuellem Anlass über Hygiene schreiben. Hygieneregelungen zu Covid 19 sind ja gerade in aller Munde und ihre Einhaltung wird vom Gesetzgeber streng überwacht. Eine gute Gelegenheit, so finde ich, sich dem Thema der Hygiene etwas näher zu widmen.

Der Begriff Hygiene stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „heilsam, der Gesundheit zuträglich“[1]. In unserem Alltag verwenden wir dieses Wort vor allem im Kontext der äußeren Hygiene, d.h. als Teil des körperlichen Schutzes gegen Krankheiten.

Jedes Phänomen hat zwei Seiten. Das ist das Gesetz des Ausgleichs und der Polarität.

Wie jedes Phänomen hat auch Hygiene neben der äußeren eine zweite Seite, nämlich die innere Fürsorge. Erst wenn wir uns beiden Aspekten von Hygiene widmen, können wir von echter Gesundheit und wirksamer Heilung sprechen.

Innere Hygiene zu betreiben bedeutet, unsere Gedanken, Gefühle und unsere Handlungen darauf auszurichten, dass sie unsere Gesundheit unterstützen. Aus diesem Grund ist es wichtig, unsere Gedanken und Gefühle zu hinterfragen: Gehen wir durch das Leben im Vertrauen darauf, dass das Leben es gut mit uns meint, dass es Menschen gibt, die uns unterstützen und dass wir über die entsprechenden Qualitäten und Fähigkeiten verfügen, die Herausforderungen unseres Lebens zu meistern? Oder sind unsere Gedanken eher ängstlicher Natur, wittern wir überall Gefahren, sind misstrauisch oder fühlen uns ohnmächtig? Erstere helfen uns, gesund zu bleiben, während letztere uns Kraft und Energie rauben. Erkennst Du den Unterschied?

Unsere Gedanken und Gefühle bestimmen unsere Lebensqualität.

Es sind unsere Gedanken – oft durch frühere Erlebnisse geprägt und in unserem Unterbewusstsein als Glaubenssätze und Überzeugungen abgespeichert -, die maßgeblich darüber entscheiden, ob wir uns im Leben trotz Herausforderungen und Krisen stark fühlen oder glauben, den Umständen ausgeliefert zu sein. Sie tragen in hohem Maße dazu bei, ob wir gut auf uns achten oder ständig unsere physischen, emotionalen und mentalen Grenzen überschreiten.

Wie oft hast Du bisher über Deine Gedanken, Gefühle und Einstellungen nachgedacht und sie in Verbindung mit Deiner Gesundheit gebracht?

Ich gebe zu, dass ich mir früher der Macht meiner Gedanken nicht im Geringsten bewusst war. Erst im Laufe der Zeit erkannte ich die Zusammenhänge zwischen meinen Gedanken und Gefühlen auf der einen Seite und den Ereignissen im Leben auf der anderen. So war ich beispielsweise lange der Auffassung, immer etwas ganz Besonderes leisten zu müssen, um anerkannt zu sein. Infolgedessen ging ich oft über meine Grenzen. Mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen. Erst als ich verstand, was die Ursache für meine angeschlagene Gesundheit war, begann ich, mich meinen Glaubenssätzen zuzuwenden und sie zu bearbeiten. Und sie durch gesündere zu ersetzen. Ich habe seitdem viel an Lebensqualität gewonnen.

Jetzt ist die Zeit, Dir Deiner Gedanken und Gefühle bewusst zu werden.

Die folgenden Fragen können Dich dabei unterstützen.

Welche Gedanken und Gefühle bestimmen Dein Leben? Was ist Deine Grundhaltung im Leben? Was bestimmt Deine Gedanken und Gefühle angesichts dieser Zeit? Bist Du voller Angst, innerer Unsicherheit über das, was noch kommen mag? Oder kannst Du trotz steigender Infektionszahlen innerlich ruhig und bei Dir bleiben? Was tust Du, um nicht im Strom der Angst oder Panik mit zu schwimmen und wieder bei Dir anzukommen? Wie häufig hörst Du Nachrichten im Radio oder im Fernsehen? Wie sprichst Du mit anderen Menschen darüber? Mit welchen Menschen umgibst Du Dich? Wie geht es Deinem Körper? Und wie gut kümmerst Du Dich um ihn?

Das Prinzip Hoffnung …

In dieser Zeit ist es nicht immer leicht, zuversichtlich zu bleiben. Ich habe oft darüber nachgedacht, wie Menschen – auch unsere Vorfahren – angesichts von Kriegen oder Naturkatastrophen ihre geistige, seelische und körperliche Gesundheit erhalten konnten. Woher sie die Kraft nahmen zu überleben. Ich denke, dass es vor allem die Hoffnung war, die sie getragen hat.

… und was wir selbst tun können

Hoffnung und Vertrauen sind auch jetzt zwei wirkungsvolle Prinzipien. Zudem können wir auch selbst gut für uns sorgen. Wir können in der Natur  sein. Ihr lauschen und sie beobachten. Still werden, unsere Gedanken und Gefühle wahrnehmen und neu ausrichten. Uns mit Menschen verbinden, die so wie wir im Vertrauen sind oder die uns Zuversicht schenken, wenn wir selbst gerade am Zweifeln sind. Uns gut ernähren, bewegen, ein Bad nehmen, einen schönen Wein trinken, der Seele Gutes tun.

Was fällt Dir dazu ein?

Ich wünsche Dir von Herzen ein gutes Bei-Dir-Sein und Vertrauen in alles Kommende.

 

[1] Wahrig, R. Fremdwörterlexikon, dtv. 2002.

 

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